Der Hafen ist nicht nur ein Wahrzeichen von Hamburg, er sichert auch eine verlässliche Wertschöpfung und übernimmt wichtige logistische (Versorgungs-)Aufgaben in der Stadt.
Es ist schwer zu sagen, was der Hafen eigentlich ist. Auf die Frage gibt es zahlreiche vielfältige Antworten, je nachdem mit wem gesprochen wird – auch weil der Hafen in den letzten Jahren aus der Nische eines reinen Industriegebiets in den Fokus einer Diskussion um Zukunftsfähigkeit und Innovationspotenzial gerückt ist.
Die Welt da draußen hat sich verändert und der Hamburger Hafen gibt – anders als früher – den Takt nicht mehr vor. Geostrategische Verschiebungen auf europäischer und globaler Ebene gehen nicht einfach spurlos an uns vorbei. Daher muss der Hafen strategisch neu gedacht und ausgestaltet werden. Wichtige Punkte sind dabei Klimaneutralität und emissionsarme Prozesse genauso wie eine stadtverträgliche Ausrichtung. Es besteht jetzt die Chance, die Idee eines Innovationshafens in die Realität umzusetzen – mit einer modernisierten Infrastruktur, einem Ausbau der klimaneutralen Hinterlandanbindung, neuen, innovativen Unternehmen und Arbeitsplätzen sowie einem klugen Umgang mit Flächenentwicklungen, die sich an ökologischen, sozialen und stadtverträglichen Kriterien orientiert.
Für eine kluge Strategie braucht es die Beteiligung vieler Akteure in einem breit angelegten Dialogprozess. Denn nur so wird der Hafen als wandelbarer, heterogener Bestandteil Hamburgs, der er ist, in unserer Stadt akzeptiert.
Gleichzeitig muss anerkannt werden, dass der Innovationshafen nur im norddeutschen Verbund entsteht. Notwendig ist eine gemeinsame Kraftanstrengung, über die Landesgrenzen hinaus. Hamburg nicht in den Kontexten Norddeutschland und vor allem auch Europa zu bearbeiten, wird unseren Hafen eher zurückwerfen als nach vorne bringen. Das gilt vor allem für Landstrom, Hinterlandverkehr, Kooperationen und Standards.